Search
Haupt-Navigation
Badische Zeitungdie Tageszeitung derBZ.medien
Zwei Personen schauen sich eine Bewerbungsmappe anFoto: Canva | kate_sept2004

29.09.2025 Sabine Meuter (dpa)

Bewerbungscoaching hilft bei der Jobsuche

Manche Bewerberinnen und Bewerber haben Probleme mit ihrem Anschreiben zu punkten, anderen fällt es schwer im Vorstellungsgespräch zu überzeugen. Ein Bewerbungstraining oder Bewerbungscoaching kann dann eine Überlegung wert sein. Doch was erwartet einen dabei eigentlich – und wie findet man das passende Angebot? Bewerbungscoachings gibt es prinzipiell für jeden – vom Berufseinsteiger bis zum Berufserfahrenen. Denn auch wenn man selbst bereits Auswahlerfahrung hat und die Entscheiderperspektive kennt, kann ein Coaching sinnvoll sein. „Ist man selbst in der Bewerberrolle ist das eine vollkommen andere Situation“, sagt Ute Gietzen-Wieland, Business-Coachin in Bielefeld. Ein Bewerbungstraining ist schließlich die Vorbereitung auf einen Auftritt, bei dem es ums Ganze geht: Bekomme ich den Job oder nicht?

Von der schriftlichen Bewerbung zum Gespräch


Am Anfang steht beim Coaching meist der Blick auf die Bewerbungsunterlagen. Eine Coachin oder ein Coach hilft, die Unterlagen so zu gestalten, dass sie auf die Anforderungen der jeweiligen Stelle abgestimmt sind und die eigenen Stärken und Erfahrungen gut zur Geltung bringen. „Damit steigt die Chance, dass der Personalverantwortliche den Bewerber oder die Bewerberin zu einem Gespräch einlädt“, erklärt die Hamburger Karriereberaterin Ragnhild Struss.


Im Bewerbungscoaching lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zudem, wie sie sich auf Bewerbungsgespräche vorbereiten. Und wie sie sich während des Gesprächs präsentieren und verhalten können, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Durch praktische Rollensimulationen lerne man, sich auf Echtsituationen vorzubereiten und könne hinter den Kulissen noch optimieren, erläutert Gietzen-Wieland.
Es gibt auch Coachings, die diagnostische Verfahren wie eine fundierte Persönlichkeitsanalyse beinhalten. Hierbei haben Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, sich ihre eigenen Stärken, Fähigkeiten, Talente, Werte, Motive, Bedürfnisse oder Interessen bewusst zu machen. „Auf diese Weise kann das Coaching dazu beitragen, das Selbstbewusstsein der Teilnehmenden zu steigern, das Vertrauen in die eigenen Kompetenzen zu stärken und Mut zu machen“, sagt Struss.

Zwei Personen betrachten gemeinsam eine Bewerbungsmappe

Auf Qualifikationen achten


Ein gutes Coaching erkennt man daran, dass es individuell ist. Es beinhaltet vor allem Praxisübungen wie etwa Rollensimulationen oder Videoanalysen. Interessierte sollten sich außerdem unbedingt nach den Qualifikationen der Coachin oder des Coaches erkundigen. „Nachweislich echte Fach- und Feldkompetenz sind wichtig, reine Theorie nützt nichts“, sagt Gietzen-Wieland.
Der Anbieter sollte eigene Rekrutierungserfahrung haben und im Idealfall in früheren Jahren als Personalberater, Headhunter oder als Rekruter im Personalbereich eines Unternehmens tätig gewesen sein. Bei einem solchen beruflichen Hintergrund kann aus Sicht von Gietzen-Wieland eine Coachin oder ein Coach tatsächlich beraten, klare Empfehlungen aussprechen – und dafür sorgen, dass ein Bewerber gut vertraut ist mit der Sichtweise und den Erwartungen der Entscheiderseite. Doch es gibt auch No-Gos. Ein gutes Coaching ziele nie darauf ab, dass die Bewerber eine Rolle und auswendig gelernte Sätze einstudieren, so Ragnhild Struss. Vielmehr gehe es darum, sich wahrheitsgetreu und authentisch zu präsentieren. Dazu zähle auch, eigene Bedürfnisse zu formulieren und Fragen zu stellen.

Investition kann sich auszahlen


Und wie finanziert man das alles nun? Bei Arbeitslosigkeit zahlt oft die Agentur für Arbeit Bewerbungstrainings. Dies sind allerdings in der Regel Gruppenformate. Wer es individueller mag oder den bisherigen Job einfach gerne wechseln möchte, muss selbst dafür aufkommen. Eine Investition, die sich aber auszahlen kann, wenn man das passende Coaching wählt – und darüber einen Job findet, der zur eigenen Persönlichkeit passt und mit dem man anschließend gutes Geld verdient.

Passende Blog-Artikel

Junge Frau am Smartphone

Mit der One-Click-Bewerbung zum neuen Job

Während der Bahnfahrt noch schnell auf einen neuen Job bewerben? Mit der One-Click-Bewerbung geht das. Doch wo liegen Stärken und Schwächen der Schnellbewerbung?
Bewerber Tipps
Junge Frau zufrieden an der neuen Arbeitsstelle im Gespräch mit Kollegen

Gut überlegt den Jobwechsel angehen

Viele Unternehmen locken mit attraktiven Stellenanzeigen. Ein Jobwechsel allein macht aber nicht automatisch glücklicher. Wann ist der Schritt sinnvoll?
Bewerber Tipps
Eine junge Frau in nachdenklicher Pose

Geld oder Leidenschaft – was zählt wirklich

Auf der Suche nach dem persönlichen Glück fragen sich viele, ob sie beruflich lieber dem Geld oder der Leidenschaft folgen sollen. Doch wie trifft man eine solche Entscheidung?
Bewerber Tipps