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Frau zeigt, dass etwas nicht gehtFoto: Canva | Alliance Images

18.11.2025 BZ-Extra

No-Gos im Recruiting: Hier müssen Sie als Arbeitgeber aufpassen

Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels zählt jeder einzelne Schritt im Bewerbungsprozess. Wer die Erwartungen der Bewerber nicht erfüllt, riskiert schnell, dass Talente abspringen, noch bevor sie das Unternehmen überhaupt näher kennenlernen. Wir zeigen Ihnen die wichtigsten No-Gos im Recruiting, damit Sie Bewerber begeistern und langfristig binden können.

Unklare oder überladene Stellenanzeigen

Zu lange, unübersichtliche oder unpräzise Beschreibungen wirken abschreckend. Bedenken Sie: Bewerberinnen und Bewerber möchten schnell erfassen, was die Stelle beinhaltet, welche Voraussetzungen sie erfüllen müssen und welche Vorteile Ihr Unternehmen bietet. Formulieren Sie klar, verständlich und fokussiert, und verzichten Sie auf Fachjargon oder unrealistische Anforderungen.

Lange oder komplizierte Bewerbungsprozesse

Ein häufiges No-Go: Bewerber müssen unzählige Formulare ausfüllen, Dokumente mehrfach hochladen oder erhalten keine Rückmeldung nach der Bewerbung. Bedenken Sie, dass Kandidaten oft mehrere Bewerbungen gleichzeitig verschicken. Ein komplizierter Prozess schreckt ab. Mobiloptimierte Bewerbungsformulare, die Möglichkeit für Kurzbewerbungen und eine schnelle Eingangsbestätigung erhöhen die Chancen, dass Kandidaten den Prozess erfolgreich abschließen.

Fehlende Kommunikation

Schweigen nach der Bewerbung ist ein klassisches Problem. Viele Bewerber fühlen sich ignoriert, wenn sie wochenlang keine Rückmeldung erhalten. Klare Kommunikation, selbst wenn die Nachricht lautet „Wir haben uns für einen anderen Kandidaten entschieden“, zeigt Respekt und Professionalität. Automatisierte Eingangsbestätigungen und zeitnahe Rückmeldungen können hier ebenfalls viel bewirken.

Empörte Frau während Bewerbungsprozess
Komplizierte Bewerbungsprozesse oder Schweigen nach Versand der Bewerbung kommen bei Bewerben nicht gut an. Foto: Canva | Pixelshot

Unrealistische Versprechungen

Ein weiteres No-Go im Recruiting: Übertriebene Versprechen bezüglich Karrierechancen, Gehalt oder Unternehmenskultur. Wenn Bewerberinnen und Bewerber nach Eintritt feststellen, dass das Gesagte mit der Realität nicht übereinstimmt, führt das nicht nur zu Frust, sondern kann auch das Image schädigen. Authentizität und Transparenz sind entscheidend, sowohl in Stellenanzeigen als auch im Vorstellungsgespräch.

Ignorieren von Bewerberbedürfnissen

Junge Talente, insbesondere aus der Generation Z, erwarten heute Flexibilität, Wertschätzung und Entwicklungsmöglichkeiten. Wer diese Bedürfisse ignoriert, riskiert, dass Bewerber abspringen. Dazu zählen unter anderem:

  • fehlende Homeoffice- oder Gleitzeitmöglichkeiten
  • keine Weiterbildungsangebote
  • klare Entwicklungsmöglichkeiten
  • mangelndes Feedback
  • unklare Hierarchien

Diskriminierende oder unprofessionelle Verhaltensweisen

Rechtlich unzulässige Fragen, respektloses Verhalten oder schlechte Organisation im Bewerbungsgespräch sind absolute No-Gos. Sie wirken nicht nur abschreckend, sondern können rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Team gut geschult ist, professionelle Interviews führt und dass alle Bewerber fair behandelt werden, unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft oder anderen persönlichen Merkmalen.

Fazit: Recruiting ohne No-Gos

Für ein erfolgreiches Recruiting müssen Sie die Perspektive der Bewerber einnehmen. Jede Hürde, jede Verzögerung oder jeder Mangel an Transparenz kann dazu führen, dass sich Talente anders orientieren. Die wichtigsten Prinzipien:

  • Klarheit und Präzision in der Stellenanzeige
  • Einfache, schnelle Bewerbungsprozesse
  • Offene, zeitnahe Kommunikation
  • Authentizität und realistische Versprechen
  • Professionelles, faires Verhalten im Interview

Wenn Sie diese No-Gos vermeiden, erhöhen Sie nicht nur die Zahl der Bewerbungen, sondern stärken auch Ihre Arbeitgebermarke nachhaltig und gewinnen langfristig passende Talente für Ihr Unternehmen

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