Foto: Canva | Pixelshot08.12.2025 ● BZ-Extra
Hilfe! Ich erhalte keine Bewerbungen: Tipps für Arbeitgeber
Wer versteht, warum Bewerber nicht reagieren, kann hier gezielt gegensteuern und mit wenigen Optimierungen deutlich mehr Resonanz erzielen.
Die Stellenanzeige kritisch prüfen
Die Stellenanzeige ist das Schaufenster Ihres Unternehmens und hier entscheidet sich bereits, ob ein Bewerber weiterliest oder weiterscrollt. Viele Anzeigen sind zu lang, zu technisch oder zu unpersönlich formuliert. Fragen Sie sich:
- Ist die Anzeige klar und verständlich formuliert?
- Ist sie frei von unnötigem Fachjargon?
- Spricht sie die Zielgruppe wirklich an?
- Enthält sie alle wichtigen Informationen zu Aufgaben, Anforderungen und Vorteilen?
Eine gute Stellenanzeige sollte neugierig machen und Emotionen wecken. Hier helfen kurze Sätze, die zeigen, warum sich eine Bewerbung lohnt. Vor allem der Einstieg ist entscheidend: Vermeiden Sie die typischen Floskeln wie „Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt …“, sondern starten Sie lieber mit einem echten Mehrwert oder einer Aussage, die Interesse weckt. So heben Sie sich direkt von der Konkurrenz ab.
Sichtbarkeit erhöhen: Wo sind Ihre Bewerber?
Selbst die beste Anzeige bringt nichts, wenn sie niemand sieht. Prüfen Sie, auf welchen Kanälen Sie Ihre Stellen veröffentlichen. Viele Bewerber, vor allem die Jüngeren, suchen nicht mehr nur auf den klassischen Jobbörsen, sondern über soziale Netzwerke und Karrierenetzwerke. Nutzen Sie deshalb mehrere Plattformen, um die Stelle sichtbar zu machen.
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Karriereseiten optimieren und Bewerbungsprozesse vereinfachen
Auch Suchmaschinenoptimierung (SEO) spielt eine große Rolle: Wenn Ihre Stellenanzeige bei Google for Jobs oder auf Karriereseiten schlecht platziert ist, finden Bewerber sie nicht. Die Seite muss für Handys optimiert sein, damit sie optimal dargestellt wird. Ein häufiger Grund für ausbleibende Bewerbungen ist auch die Komplexität des Bewerbungsprozesses. Lange und komplizierte Online-Formulare, wiederholte Eingaben von Daten, PDF-Uploads oder fehlende Rückmeldungen frustrieren und schrecken Bewerber ab. Überlegen Sie: Könnten Sie eine Ein-Klick-Bewerbung anbieten? Oder eine Kurzbewerbung per Smartphone, bei der Lebenslauf und Kontaktdaten reichen? Je einfacher der Weg, desto höher wird auch die Bewerberquote ausfallen.
Schnelle Reaktionszeiten sind ebenfalls entscheidend. Wer tagelang auf eine Eingangsbestätigung wartet, bewirbt sich oft woanders. Ein kurzer, freundlicher Auto-Reply zeigt Professionalität, gibt Sicherheit, dass alles funktioniert hat und signalisiert Wertschätzung.
Wichtig: Die Arbeitgebermarke stärken
Manchmal liegt das Problem tiefer: Bewerber finden das Unternehmen, bewerben sich aber nicht. Dann könnte es am Image des Unternehmens liegen. Fragen Sie deshalb:
- Was sehen Bewerber, wenn sie Ihren Firmennamen in Suchmaschinen suchen?
- Wie wirken Ihre Social-Media-Profile und Bewertungen auf Job-Plattformen?
- Vermittelt Ihre Karriereseite ein authentisches, positives Bild?
Eine starke Arbeitgebermarke entsteht durch Offenheit, ehrliche Einblicke und starke Geschichten. Zeigen Sie Ihr Team, Ihre Werte, Ihre Unternehmenskultur und lassen Sie Mitarbeiter selbst zu Wort kommen. Glaubwürdigkeit und Authentizität sind wichtiger als perfekte Hochglanzbilder.
Die Zielgruppe verstehen und ansprechen
Jede Zielgruppe tickt anders. Während die Generation Z Flexibilität, Feedback und Sinn sucht, wünschen sich erfahrene Fachkräfte eher Stabilität, Entwicklung und Sicherheit. Passen Sie Tonalität, Benefits und Kommunikationskanäle daher an die Menschen an, die Sie erreichen wollen. Beispiel: Ein junger Social-Media-Manager interessiert sich eher für hybrides Arbeiten und Weiterentwicklung, während ein erfahrener Techniker auf verlässliche Strukturen und faire Vergütung achtet.
Kreativität zahlt sich aus
Wer auffallen will, muss manchmal neue Wege gehen. Ob kurze Videobotschaften von Führungskräften, Social-Media-Kampagnen oder Mitarbeitende, die ihre Arbeit selbst vorstellen: Authentizität schafft Vertrauen. Auch Veranstaltungen, Jobmessen, Praktika oder Kooperationen mit Schulen und Hochschulen können helfen, langfristig neue Bewerbergruppen zu erschließen.
Fazit: Kleine Anpassungen mit großer Wirkung
Wenn Bewerbungen ausbleiben, liegt das selten an einem einzelnen Faktor. Eine klare Sprache, mehr Sichtbarkeit, einfache Prozesse und ein authentisches Arbeitgeberbild machen den Unterschied. Wer sich offen zeigt, aktiv kommuniziert und Bewerbern den Einstieg erleichtert, wird auch in Zeiten des Fachkräftemangels passende Talente gewinnen.




